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Candlelit Concert @Hohepa :)

  • Writer: steffigeisler
    steffigeisler
  • Jun 14, 2015
  • 4 min read

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Candlelit Concert.

Hier geht es tatsächlich auf ein zweites Weihnachten zu.

Am heutigen Abend ging es wie schon seit einigen Wochen um sieben Uhr zu den Kids, die in "Tobias House" leben, um dort eine Geschichte zu hören und gemeinsam die Lieder für das große Stargift-Tree-Festival (das dann wohl wie das zweite Weihnachten ist) zu üben.

Und an diesen Tagen können wir den großen Ast mit den kleinen Geschenkesäckchen betrachten, die für jedes Kind in naher Zeit ein Geschenk enthalten werden...

Und gestern, am Sonntag, fand nach dem "Winter Spiral Festival", das letzten Sonntag stattfand und bei dem ich auch Teil der Leier-Spieler war (und leider keine Fotos habe :'( ), das sogenannte "Candlelit Concert" satt, bei dem jedes Haus und wer auch immer Lust hatte, etwas präsentieren konnte.

So bekam die ganze Community eine bunte, entspannende Mischung aus Liedbeiträgen, einer kurzen Geschichte, einer Leiergruppe, sogar einem Tanz aus einer anderen Kultur und Gedichten... :)

Und es war wirklich schön (und manchmal auch witzig), zu sehen, dass auch einige der Kids etwas beitragen konnten - z.B. hat ein autistischer Junge mit einer Lehrerin einen Song gesungen, zwei Kids haben Klavier gespielt, einer hat ein Gedicht aufgesagt usw. :)

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Und ja, auch ich erklärte mich im Namen unseres Hauses dazu bereit, etwas vorzutragen.

Ich entschied mich für den Song "Flashlight" von Jessie J. Dieser Song ist zurzeit bei uns im Haus unter einigen Mitarbeitern sehr präsent und von irgendwoher hört man immer jemanden seine Melodie summen, er scheint überall zu sein. Es ist aber auch wirklich ein schöner Song.

Aber wie dem auch sei - trotz an einigen Stellen sehr paranoidem Üben (das Ganze ging so weit, dass ich sogar am Sonntag Morgen früher aufgestanden bin und vor der Arbeit um neun Uhr noch einmal in die Schoolhall spaziert bin, um den Song noch einige Male durchzuspielen) war ich letztendlich doch recht aufgeregt.

Eigentlich hatte ich geglaubt, das mit der Aufregung hätte sich in den letzten Monaten noch einmal etwas gelegt, aber anscheinend ist dies nur der Fall, wenn ich vor Menschen spiele, die ich nicht kenne und die mir komplett fremd sind.

Und wenn ich weiß, dass ich absolut nichts zu verlieren habe.

Aber hier war ja genau dies nicht der Fall. Ich hatte schon im Hinterkopf, dass ich einen gewissen Ruf zu verlieren habe.

Manchmal ist es sehr schwierig, sich mit seinen Stärken und Schwächen so anzunehmen, wie man ist.

Ich meine - was wird aus einer Stärke, wenn die Schwäche der Stärke ein Bein stellt?

Manchmal kann die Schwäche so stark sein, dass sie die eigentliche Stärke auf die Knie zwingt.

In diesem Fall wäre dies dann auf den Gesang bzw. das Klavierspiel und die Aufregung übertragbar.

Ich weiß, dass, wenn ich für mich allein singe, oder ich in einer Umgebung bin, in der ich mich (bzw. mein Körper sich) komplett entspannen kann, alles so klappt und ich mich vollkommen in der Musik verliere (und ihr könnt Mama, Papa und meinen Bruder fragen, die regen sich dann schon manchmal über die Lautstärke meines Gesangs auf, wenn ich dann im Wohnzimmer mal wieder "abgehe" :D)...Aber sobald ich das Gefühl habe, mich in irgendeiner Art beweisen zu müssen (obwohl es bei diesem Festival ja nicht darum geht, sich zu beweisen, sondern einfach darum, etwas Schönes beizutragen - ich denke, dass es da eher darum geht, mir selbst etwas zu beweisen...), macht mein Körper mit mir die lustigen Sachen...

Plötzlich trocknet meine Kehle aus, ich muss aufs Klo und die Power, die mein Körper mir beim Singen sonst so zuteil werden lässt, wandelt sich in Zittern um..

Das Schlimmste ist einfach, auf den eigenen Auftritt warten zu müssen.

Denn das Warten schürt diese Ängste, dass etwas schiefgehen könnte.

Dabei möchte ich die Auftritte, die ich habe, einfach nur genießen - denn wenn ich etwas vorspiele, etwas vorsinge, dann möchte ich ein Stück meiner selbst, meiner Person, preisgeben.

Ich möchte durch die Musik mit ihnen kommunizieren...

Und naja - kurz bevor es dann tatsächlich zu meinem Auftritt kam, habe ich mir noch einmal ein paar Gedanken über den Song gemacht...und festgestellt, dass er eigentlich ziemlich gut in meine momentane Situation passt.

Der Song spricht eine Person an, die dem "lyrischen Ich" (ja, diesen Begriff habe ich in der Schule gelernt! :D) in der dunklen, verschwommenen Zukunft wie ein "Flashlight" den Weg zeigt und ihm die Angst nimmt, weiterzugehen.

Als ich so darüber nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass mir dieses Jahr hier, diese Community, die Menschen um mich herum, ebenfalls wie dieses Flashlight für mich sind...

Diese Menschen hier sind Teil meines Weges, ich weiß, dass ich hier sicher bin, geborgen bin...und plötzlich hatte ich das Bedürfnis, all den Menschen, die da nun so saßen, dies auch mitzuteilen.

Also bin ich trotz meiner Aufregung vor Beginn meines Songs erst einmal vor dem Klavier stehengeblieben und habe der Community ein paar Worte gesagt...und ihnen gedankt. Ehrlich gesagt ging es mir dann irgendwie besser...denn ich habe mich daran erinnert, dass ich diesen Song nicht perfome, weil ich einen Ruf zu verlieren habe, sondern weil ich eben genau das tun wollte, wovon ich gerade gesprochen habe: durch die Musik kommunizieren.

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Zwar hat mir mein Körper trotzdem nicht zu 100% so "gehorcht", wie ich es mir gewünscht hätte (und es war super nervig, gegen diese blöden Vorhänge zu singen, die meine Stimme richtig absorbiert haben...), aber nach der ersten Strophen wurde ich sicherer und konnte letztendlich doch auch die Emotion in den Song legen, die ich in mir spürte.

Und naja...als ich dann heute Nachmittag in die Schule kam und mir von Zanes Klassenlehrerin Danica das Handover habe geben lassen, habe ich ein sehr, sehr wundervolles Kompliment bekommen, das mich sehr überrascht, aber auch sehr gefreut hat. Erst einmal sagte sie etwas von "beautiful siniging" und schließlich fügte sie hinzu, dass, wenn ich irgendwann mal eine CD produzieren würde, sie die erste wäre, die diese CD kaufen würde. Da wusste ich erst einmal gar nicht, was ich sagen sollte, das war für mich schon etwas sehr Besonderes und das hat mich sehr geehrt. Es war wohl die richtige Entscheidung, diesen Song an diesem Konzert miteinfließen zu lassen....

Bis baaaald :)


 
 
 

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