Pink Floyd - The Experience
- steffigeisler
- May 20, 2015
- 5 min read

Heute war es endlich soweit - nachdem ich gut einen Monat lang auf dieses Konzert hingefiebert habe, fand es dann an diesem Donnerstagabend statt: Pink Floyd - The Experience. Dabei handelt es sich um eine neuseeländische Coverband Pink Floyds, die schon über viele Jahre existiert und anlässlich Pink Floyds vierzigstem "Geburtstag" eben diese Show entwickelt hat. Als ich das Plakat "damals" an einer Littfasssäule angeschlagen entdeckt hatte, wusste ich:
Egal, um welchen Preis - das werde ich mir nicht entgehen lassen. Am liebsten hätte ich Pink Floyd einmal im Leben live gesehen, aber da dies mit einer recht großen Wahrscheinlichkeit nicht mehr der Fall sein wird, wollte ich mir doch zumindest zum ein oder anderen Zeitpunkt mal etwas gönnen, das all das aufgreift, was Pink Floyd ausmacht. Als ich vor mehr als einem Jahr noch in Deutschland war, sah ich, dass "The Australian Pink Floyd Show" im April 2015 durch Deutschland tourt und war schon enttäuscht, dass ich mir das nicht werde ansehen können, und da kam es mir doch ganz gelegen, dass es nun hier auch so etwas gab. Meine Erwartungen waren recht hoch, nachdem mir ein wohl ziemlich erfahrener älterer Musikladenbesitzer sagte, dass "Pink Floyd - The Experience" viel besser sein sollte, als "The Australian Pink Floyd Show" - und laut vielen Bewertungen (unter anderem auch laut der meines damaligen "Musikkumpels" Marco) sollte diese ja schon atemberaubend sein. Die Zeit vom Ticketkauf (und ja, da habe ich, was den Preis angeht, tatsächlich beide Augen zugedrückt xD) bis zu diesem Abend verflog sehr schnell und als ich mir am Morgen zuvor ausmalte, dass ich wenige Stunden später in Napiers Theater sitzen werde und mir eben genau diese Show ansehen werde, kam es mir fast unrealistisch und sehr unwirklich vor. Aber das war es nicht. Ich fand mich tatsächlich eine halbe Stunde vor Beginn der Show in der kleinen Eingangshalle und wartete darauf, dass man den Menschen um mich herum und mir Einlass gewährte. Für diesen kleinen Zeitpuffer war ich aber auch ein wenig dankbar, denn dieser ermöglichte es mir, mich ein wenig umsehen zu können und zu beobachten, wer sich ein solches Konzert im Jahre 2015 anschaute. Wie zu erwarten waren hauptsächlich Leute im Alter von dreißig bis sechzig oder sogar noch älter und nur sehr vereinzelt junge Erwachsene und Jugendliche dort. Doch die Äußerlichkeiten der Leute war dann doch recht bunt gemixt - es waren viele Menschen dort, die wohl der Rock-Szene entsprangen (lange Haare, Tattoos, etc. - und ich entschuldige mich für meine oberflächliche Kategorisierung xD), aber auch elegant gekleidete Leute und viele, die einfach ganz "normal aussahen". Und natürlich einige, die Pink-Floyd Shirts trugen. Vermutlich war ich unter all den Menschen bis auf einen Jungen, der mit seinem Vater dort war, wohl die Jüngste an diesem Abend, aber das war mir eigentlich ziemlich egal.

Wie man vielleicht aus den oberen Beschreibungen heraushören kann, habe ich mich an diesem Abend mal von meinen "Housemates" abgekapselt und bin allein losgezogen. Ich muss gestehen, dass ich, als ich mir das Ticket gekauft habe, vorher niemanden gefragt habe, ob er oder sie mich begeleiten möchte. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, einfach an einem Abend mal für mich allein zu sein. Nicht ständig von Menschen umgeben zu sein. Kein Gespräch führen zu müssen. Ich wollte einfach dorthin gehen, die Musik genießen, für mich sein. Und gerade die Art von Musik, die Pink Floyd ja auszeichnet, ist perfekt dafür gemacht, wie ich finde. Das hier war "mein Ding" und da gehörte einfach niemand anderes hin... Und ich hätte es mir nicht besser vorstellen können - ich bin kein Mensch, der sich schnell allein fühlt, wenn er nicht von Freunden und Bekannten umgeben ist. Ich bin durchaus manchmal froh darüber, wenn ich ein paar Stunden habe, in denen ich mich ganz auf etwas Bestimmtes - in diesem Fall die Musik - fokussieren kann, in denen ich mich etwas komplett hingeben kann, ohne von anderen Menschen abgelenkt zu werden. Vielleicht klingt das jetzt etwas verwirrend, immerhin schwirren auf so einem Konzert ja auch eine Menge Menschen umher - aber keiner von denen verlangt, mich mit ihnen unterhalten zu müssen. Und ich habe durch diesen Abend extrem viel neue Energie getankt (auch wenn das Konzert tatsächlich so ziemlich drei Stunden lang war und ich danach ziemlich bettfertig war:D). Schon kurz nachdem ich mich auf meinem Platz niedergelassen hatte und die Show dann wirklich begann, fing ich an, mich zu entspannen. Die Songs der ersten Hälfte waren mir zwar hauptsächlich dann doch nicht wirklich bekannt (vermutlich, weil es Lieder des "älteren Pink Floyd" waren), aber allein das Zusammenspiel der Musik(richtung) und der Lichteffekte ließen mich in eine Art Trance fallen, die sich auch sehr meditativ anfühlte. Außerdem hatte ich noch nie ein Konzert live gesehen, in dem eine Band so viel Equipment mitgebracht hatte (vermutlich auch, weil es sich bei diesen Konzerten meist um Bands handelte, deren Stil viel einfacher gestrickt ist und deren Songs nicht mehr mit so vielen Effekten bzw. auch Instrumenten versehen ist) - es gab einen Leadsänger, zwei Gitarristen, einen Bassisten, einen Schlagzeuger, einen "Percussionisten" (keine Ahnung, ob das die richtige Bezeichnung für jemanden, der Percussions spielt, ist xD), einen sehr, sehr großartigen Keyboarder, der die Musik und das, was er gespielt hat, mit ganzem Körper gefühlt hat, Backgroundsängerinnen und dazu noch einen Saxophonspieler.

Insgesamt also ein ziemlich bunt gemixtes Team, das einen großartigen Job gemacht hat (auch wenn ich dazu sagen muss, dass es natürlich sehr schwierig ist, Gitarre wie David Gilmour zu spielen und mit den Akustikgitarren hatten die beiden Gitarristen es glaube ich nicht so, aber auf der E-Gitarre sind sie an einigen Stellen schon "richtig abgegangen", wenn ich das jetzt mal so umgangssprachlich ausdrücken darf :D). Das Einzige, was mich zunächst etwas gestört hatte, war, dass ich nicht nur ein Konzert besuchte, das ein Ohren- und Augenschmaus war, sondern plötzlich kostenlos noch ein Geruchskonzert, denn links von mir ließ sich eine ziemlich übergewichtige Frau Anfang Sechzig nieder, die nach...mh...Ich-habe-meine-Klamotten-seit-10-Jahren-nicht-mehr-gewaschen und Zähne-Putzen-ist-mir-fremd roch :D Doch ich erinnerte mich (dankbar) an meinen Biolehrer, der uns damals während des Themas "Diffusion" und "Osmose" den Tipp gab, einfach einen tiefen Atemzug zu nehmen, statt ihn mit der Hand wegzuwedeln (was natürlich auch in diesem Moment ziemlich unhöflich und "rude" gewesen wäre:D) - und ich muss sagen, das half :D

Ja, mit diesem Abend habe ich mir einen schon lang ersehnten Wunsch erfüllt und hiermit möchte ich auch noch einmal an alle Menschen appellieren, die sich immer 4830984702 Mal überlegen, für was sie nun ihr Geld ausgeben - wenn ihr etwas machen möchtet, das euch wirklich am Herzen liegt und euch glücklich macht, dann denkt nicht darüber nach, wofür ihr das Geld vielleicht in 1982047 Wochen noch verwenden könntet...Lebt den Moment ;) ...Und mit dieser Weisheit verabschiede ich mich nun :) Tschüüüsssiiiii :)
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