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Zwischenseminar IJGD :) (09.04.-13.04.)

  • Writer: steffigeisler
    steffigeisler
  • May 10, 2015
  • 4 min read

Hier saß ich nun - in Leas Auto auf dem Rücksitz, den Blick nach draußen auf den Regen gerichtet, Musik in den Ohren. Kilometer für Kilometer entfernten wir uns von Napier, um unserem Ziel - Opunake an der Ostküste - näher zu kommen, denn dort würde in einigen Stunden unser Zwischenseminar beginnen. Doch in Stimmung, plötzlich auf so viele Menschen zu treffen, war ich absolut nicht, denn die Abreise meines Freundes saß mir noch in den Knochen, und eigentlich wollte ich mich nur zurückziehen und für mich allein sein. Das war im Auto auch möglich - Bibi unterhielt sich vorn mit Lea und ich hatte hinten meine Ruhe, doch als wir dann nach einigen Komplikationen, die uns zu einem +2 Stunden-Umweg zwangen, tatsächlich in Opunake in unserer "Beach Lodge" eintrafen, musste ich mich schon irgendwie zusammenreißen. Allerdings wurde ich dort auch sehr liebevoll von unserer Seminarleiterin begrüßt, denn anscheinend hatte man ihr bereits geflüstert, dass ich vermutlich nicht in bester Laune anreisen werde. Der erste Abend lief dann auch recht entspannt ab - wir machten einige Kennenlernspiele, da nicht nur die Freiwilligen unserer Organisation dabei waren, sondern auch noch drei Freiwillige, die von einer anderen Organisation aus in Auckland arbeiteten. Außerdem haben wir Dinge aufgezählt, die wir sozusagen "brauchen", um uns in den folgenden Tagen wohlzufühlen, und dass ich da nicht die Einzige war, die "Zeit für mich" erwähnte, begann ich fast augenblicklich, mich zu entspannen und hatte im Gefühl, dass mir die nächsten Tage vermutlich sehr gut tun würden. Und so gestaltete es sich dann auch - die Seminareinheiten und all das Drumherum war Balsam für meine Seele. Wir haben sehr viel reflektiert - und zwar vor allem auch auf kreative Art und Weise. Da unsere Unterkunft, die wirklich sehr gemütlich und gleichzeitig sogar mit einer Squash-Halle ausgestattet war, nur circa fünf Minuten vom Strand entfernt war und wir an einem Tag ausnahmsweise Glück mit dem Wetter hatten (ansonsten gab es wirklich seeeeeehr viel Regen xD - und das erste Gewitter, das ich hier seit meiner Ankunft erlebt habe!), haben wir dann alle dort am Strand nach kleinen Dingen gesucht, mit denen wir dann ein Bild erstellen sollten, das unser Leben und unsere Arbeit mit ihren "Stolpersteinen" beschrieb und gleichzeitig auch aufzeigte, was uns beflügelte. Komischerweise wurde mir erst bei diesem Seminar und durch die intensive Reflektion bewusst, dass mich doch an meinem Arbeitsplatz einige Dinge stören, die ich zuvor meist einfach heruntergeschluckt hatte. Diese Erkenntnis machte mich sehr nachdenklich und auch traurig, doch am vorletzten Tag suchten wir in einer Seminareinheit Lösungen für einzelne Probleme und da habe ich mich dann tatsächlich auch zu Wort gemeldet. Das Ganze lief folgendermaßen ab: Ich durfte meinen "Fall" schildern, dann wurde ich sozusagen erst einmal aus der Gruppe ausgeschlossen (ich musste mich mit meinem Stuhl umdrehen, sodass ich nur noch zuhören, aber nicht mehr mitdiskutieren konnte) und die anderen Seminarteilnehmer mussten dann zunächst klar definieren, was mein Problem war, sodass man danach leichter mit Lösungen ansetzen konnte. Dann wurde ich wieder dazugebeten um mich noch einmal kurz zu dem, was da zusammengetragen wurde, zu äußern. Anschließend wurde ich wieder gebeten, mich umzudrehen, und das Team begann, über mögliche Lösungen zu diskutieren. Und ich bin all diesen Menschen so unfassbar dankbar für das, was sie dort alles vorschlugen.

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(Auf dieses geschossene Foto bin ich sehr stolz!)

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(Unser Gruppenmaskottchen :) )

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(Da habe ich Gabel und Löffel in der Wildnis gefunden!)

Ich spürte an jedem neuen Tag, wie sich meine Laune besserte und wie sich auch der Nebel in meinem Kopf lichtete, wie ich langsam aber sicher - nicht zuletzt durch die Aktivitäten wie unserem Ausflug in einen Nationalpark, in dem wir eine kleine Wanderung machten - mein Lachen zurückgewann. Die Menschen um mich herum taten mir gut - es war ein schönes Gefühl, auch die anderen Freiwilligen unserer Organisation, die in Clive auf der Farm arbeiteten, noch einmal intensiver zu sehen, denn das Ganze hatte hier ziemlich abgenommen (dadurch, dass wir eben nicht den gleichen Arbeitsplatz haben) und mittlerweile stehen wir auch mehr in Kontakt als vorher. Außerdem war es einfach wundervoll, nur auf dem Sofa oder einem der Sessel zu sitzen und Musik zu hören, oder selbst Musik (ich hatte natüüüürlich meine Gtarre dabei :)) in der Squashhalle zu machen (dort war die Akustik wirklich einmalig!!!!) und dabei andere Leute, die um mich herum lagen, fast in den Schlaf zu singen und zu spielen xD. Was ich natürlich auch nicht vergessen darf zu erwähnen sind unsere "Werwolf"-Runden am Abend, die manchmal bis in die Nacht andauerten und immer spannend und gleichzeitig auch sehr lustig waren. Die Zeit verging viel zu schnell und gern wäre ich noch eine Woche länger geblieben, aber diese fünf Tage haben mir jedoch sehr viel neue Energie verliehen, ich spürte, dass sich jetzt etwas verändern muss - und ich wusste, dass sich auch etwas verändern würde. Ich wusste auch, dass in den letzten vier Monaten noch viele neue Erfahrungen auf mich warten würden und ich wusste, dass ich diese vier Monate trotz einem kleinen Tief, das nun glücklicherweise so gut wie überwunden war, noch voll auskosten würde. Ich wusste, dass alles gut wird. Es wird immer alles gut, und wenn dies nicht der Fall ist, dann kann es - wie Casper und viele andere Menschen bereits gesagt haben - "noch nicht das Ende sein". ;) Tschüüüüüssschen!

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(Und finally - endlich noch einmal ein Bild unseres "Triangles"!)


 
 
 

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