Art Deco Festival 2015!
- steffigeisler
- Feb 24, 2015
- 4 min read

Es ist Wochenende! Aber nein, es ist nicht IRGENDEIN Wochenende, sondern DAS Wochenende, worauf schon viele Art Deco Fans (und auch diejenigen, die keine wahren Fans sind, aber immerhin in irgendeiner Art und Weise mit Napier in Verbindung stehen) hingefiebert haben.
In dieser Woche und an diesem Wochenende machte bzw. macht Napier seinem Titel als "Art Deco Capital" alle Ehre.
Was ist Art Deco überhaupt? Naja, Google sagt, dass es sich hierbei um eine Designbewegeung handelt, die sich zwischen 1920 und 1940 abgespielt hat.
In dieser Woche und an diesem Wochenende dreht sich alles darum, diese Art "Epoche" wieder aufleben zu lassen - und wie man das am besten macht, erzähle ich euch nun!
Da wir in der Woche arbeiten müssen, blieb uns Freiwilligen nur das Wochenende, um das Art Deco Festival mitzuerleben, aber dazu muss ich auch sagen, dass die Hauptattraktionen am Wochenende stattfanden.
Aber es gab nicht nur Attraktionen wie Live-Musik, Flugzeugshows (die haben wir leider verpasst :/), Paraden der Marine oder Rundfahrten mit richtigen Oldtimern, sondern selbst die Menschen an sich waren eine Attraktion.
Warum? Naja, weil einfach so gut wie JEDER Mensch im Stil der 1920er-1940er gekleidet war.
Und ja, bevor ihr nun fragt - auch wir.
Zwar haben wir uns erst spät über ein Outfit Gedanken gemacht, da wir das doch alles etwas herausgeschoben haben, aber Freitag "in der Früh" sind wir durch die Secondhandläden gezogen und haben uns in die Verkleidungen geworfen - und sind fündig geworden.
Für nicht allzu viel Geld ergatterte ich ein richtig "schickes" Kleid mit Accesoires - und ich muss sagen, ohne Handschuhe, Hut und Kette hätte das Kleid nicht gewirkt, es war schon sehr interessant, wie viel solche Kleinigkeiten ausmachen können.
Das Kleid musste dann aber noch einen Tag an meiner Schranktür verweilen, denn das Tragen einer Art-Deco-Verkleidung war eher am Samstag angemessen.
Und nach einer weiteren Nacht (die ich aufgrund von starken Kopfschmerzen leider zu Hause verbringen musste und einfach hoffte, dass am nächsten Tag alles gut war - denn ich wollte meine Verkleidung ja nicht umsonst gekauft haben!!!) ging's dann am Samstag gegen Nachmittag los mit dem "Fertigmachen" für den großen Tag.


Ganz besonders Mathias warf sich in Schale - er hatte entschieden, einfach den Spieß umzudrehen und sich als Frau zu verkleiden. Und damit hatten wir letztendlich auch während unseres Aufenthalts in der Stadt den Spaß unseres Lebens.

Zu fünft brachen wir dann schließlich in die Stadt auf, schlenderten dort durch die Straßen und versanken immer tiefer und tiefer in der Rolle altenglischer Ladies - das war vermutlich kein Art Deco Stil mehr, aber wir genossen es sehr, beschämt zu "gackern" und uns dabei die Hand vor den Mund zu halten, im Café von unseren Urlauben in New York und den "guten alten Zeiten" zu erzählen, die niemals stattgefunden hatten, aber irgendwie zur Situation passten, und einfach eine Rolle zu spielen, die uns komplett in die Art-Deco-Welt und die 20er-40er Jahre eintauchen ließ.
Es war gar nicht schwer, sich vorzustellen, wie es war, in dieser Zeit zu leben, denn allein schon die Archtitektur in Napier und all die kleinen Akzente wie die Autos und die Bühnenauftritte sorgten dafür, dass man sich plötzlich nicht mehr wirklich im Jahr 2015 befand.



Gegen 17:00 gönnten wir uns von dem ganzen Trubel dann aber mal eine kleine Pause - immerhin wollten wir am Abend fit sein, und so fuhren wir erst einmal nach Hause, gönnten uns eine gute Auszeit und machten uns dann erneut fertig, um zurück nach Napier zu kutschieren.
Der Abend gefiel mir insgesamt atmosphärisch sogar noch etwas besser - in den Straßen wurde wirklich guter Jazz gespielt (auch wenn ich eigentlich gar kein Fan von Jazz bin :O) - viele Lieder kannte ich auch, was meine Stimmung dann noch hob.



Ich kam mir wirklich vor wie in einer anderen Zeit, und da habe ich fast gedacht, dass ich irgendwie ein paar Jahrzehnte zu spät auf die Welt gekommen bin, denn mir gefiel der Stil und der Flair sehr gut. Irgendwie hatte er einen unfassbaren...hm...Charme und stand völlig im Gegensatz zur heutigen Zeit.
An einer Band blieben wir hängen und tanzten in einem immer größer werdenen Kreis, machten hier ein paar Schritte, setzten dort zum Tanz an - und selbst Mathias alias "Georgia" fand einen Tanzpartner - hierbei handelte es sich um einen unserer Maori-Kumpels namens Jermaine.
Letztendlich fanden wir uns noch alle an der Marine Parade ein, wo wir auch die anderen Freiwilligen aus Clive entdeckten - und zwar voll in Action! Gerade spielte eine Band nämlich ein paar Stücke und viele Menschen lernten währenddessen einen Tanz, an dem ich mich dann auch versuchte. Zuerst schien er noch recht kompliziert, aber nach einigen Durchgängen hatte ich das Prinzip dann auch verstanden und tanzte nicht mehr aus der Reihe. Schwierig war dabei nur, dass jeder sich an jedem zu orientieren versuchte :D

Dass es dann aber doch nicht die beste Idee war, mich noch so "sportlich" zu betätigen, ließ mein Kopf mich dann spüren, denn kurz danach war ich auf einem völligen Tiefpunkt angelangt und wollte eigentlich nur noch nach Hause, da mein Kopf wieder begann, zu schmerzen.
Dass dies vermutlich nur der Anfang der Hand-Fuß-Mund-Krankheit war, die mir leider eine der Freiwilligen weitergegeben hatte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Aber als ich am Sonntag dann wieder begann zu arbeiten, sah ich gegen Abend, wie sich an meinen Händen genau die Punkte bzw. kleinen Bläschen bildeten, die sich auch bei der anderen Freiwilligen gebildet hatten, und kurze Zeit später kribbelte es dann auch an meinen Füßen.
Der Arzt bestätigte mir dann am nächsten Tag, dass es sich tatsächlich um diese Krankheit handelte und stellte mich erst einmal für zwei Tage frei. Diese Tage brauchte ich auch tatsächlich - denn erstens war dieser Ausschlag über Speichel übertragbar und zweitens konnte ich einfach mal zwei Tage nichts mehr richtig greifen und auch nicht richtig laufen, weil sich dieser Ausschlaf wie 983560 Nadelstiche angefühlt hat. So wurde es sogar zu einer Herausforderung, eine Flasche zu öffnen oder das Wasser aufzudrehen xD
Nunja, jetzt bin ich aber wieder fit und froh, dass ich das Art Deco Festival zumindest in Maßen miterleben konnte und diesen komischen Ausschlag auch überlebt habe.
Also alles gut!
See yaaaa!
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