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South Island Part VI

  • Writer: steffigeisler
    steffigeisler
  • Jan 13, 2015
  • 5 min read

Der heutige Tag führt uns zu zwei Städten: Queenstown, was uns wärmstens empfohlen wurde, und Arrowtown, eine chinesische Siedler- und Goldminenstadt, in der sich anscheinend auch irgendwo ein "Herr der Ringe"-Drehort befinden soll. Nach unserer Auszeit im Backpackers sind wir am nächsten Morgen recht ausgeschlafen. Dann geht's auch schon los nach Queenstown. Die "Königinnenstadt" (die Übersetzung klingt irgendwie komisch...:D) ist nicht allzu weit von Te Anau entfernt, sodass wir nicht besonders lang ("nicht lang" heißt nach unserem Maßstab circa 2 Stunden xD) brauchen, um die hochgepriesene Stadt zu erreichen.

Doch das, was wir vorfinden ist eine Stadt (wenn man dies überhaupt als "Stadt" bezeichnen kann - viel mehr kommt es mir wie ein Örtchen vor), die touristischer nicht sein könnte. Durch die Tatsache, dass Queenstown extrem klein ist, sodass alle Läden und Shops (die fast allesamt mit irgendwelchen unbezahlbaren Helikopter-Flügen, Tagesausflügen, Kajak- oder Raftingtouren warben) in den schmalen Straßen zusammengepresst wurden. Und überall Menschen. Da sich Lea einen dieser wohl sehr bekannten "Ferge-Burger" kaufen will und dort anscheinend immer sehr viel Betrieb ist (weiß der Geier, was an diesen Dingern so besonders ist:D), lassen wir sie in der Nähe des Ladens aussteigen, denn die nächste Aufgabe heißt erst einmal: Parkplatz suchen. In den überfüllten Straßen geht es kaum voran, nirgendwo ist ein Parkplatz in Sicht - und wenn, dann ist die Parklücke so eng, dass ich mich davor fürchte, die Autos um mich herum zu zerstören, sobald ich auch nur einen Gedanken daran verschwende, dort hinein zu fahren. Also fahren wir weiter und weiter und sind schon fast am Rande der Stadt angekommen (oder sind wir schon GANZ da?), als sich uns auf der linken Seite ein öffentlicher Parkplatz eröffnet. Keine Sekunde zögern wir - weiter wollen wir nun wirklich nicht mehr fahren. Da wir nun ein ganzes Stück vom Zentrum entfernt sind, bietet sich die Gelegenheit eines kleinen Spaziergangs - der tut gerade nach dem Autofahren und dem Rumsitzen ganz gut.

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In der Stadt angekommen müssen wir dann erst einmal nach Lea Ausschau halten, bei dem bekannten Burgerladen hält sie sich nicht mehr auf. Noch vor ein paar Monaten wäre ich vermutlich in Panik ausgebrochen, wenn "einer von uns" einfach so in einer Stadt verschwindet, doch hier bin ich entspannt. "Sie wird schon wieder auftauchen", sagen wir uns, schreiben ihr eine Nachricht und suchen uns dann selbst einen Laden, in dem wir für weniger Geld eine Kleinigkeit zu uns nehmen können. Und tatsächlich - kurze Zeit später erhalten wir einen Anruf von niemand anderem als Lea; Anscheinend hatten wir uns, was den Treffpunkt angeht, missverstanden. Schließlich findet sie uns mit unserem "Mittagessen" in einem Café wieder - alles ist gut ;) Manchmal muss man einfach ein bisschen warten und Vertrauen haben... Als wir schließlich fertig sind und eigentlich zurück zum AUto laufen wollen, um aus Queenstown zu flüchten (oder vielmehr vor den ganzen Touristen, dem Kapitalismus und der drückenden Enge, in der man glatt ein Gefühl von Klaustrophobie entwickeln könnte xD), bleiben wir doch noch an einer Station hängen... Natürlich handelt es sich um nichts anderes als eine... ...Eisdiele!

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Neben dem bekannten Burgerladen befindet sich nämlich eine ähnlich "bekannte" Eisdiele (während "Mr. Ferge" für die Burger zuständig ist und sich dort einen Namen macht, steht "Mrs. Ferge" für das Eis...xD) mit 9385295 verschiedenen Sorten an Milcheis und Sorbets! Dass wir (und vor allem ich als Eis-Junkie) da nicht widerstehen können, versteht sich wohl von selbst. ;) So kommt es, dass wir wirklich acht (!!!) Dollar für drei Kugeln Eis ausgeben - doch es lohnt sich, das Eis ist wirklich köstlich und trägt zum allgemeinen Wohlbefinden stark bei.

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Schließlich geht's dann doch weiter - und zwar nach Arrowtown. Da wir nicht besonders früh am Morgen gestartet sind, ist es nun schon etwas später. Das passt uns zunächst nicht so in den Kram, da wir eigentlich heute noch Wanaka erreichen wollen. In Arrowtown angekommen wartet eine angenehme Überraschung: Sonnenschein und Wärme. Davon war im Süden nämlich nicht besonders viel zu spüren. Eigentlich fast gar nichts. Und da wird auch der Song "Heeeeee, ab in den Südeeeeen, der SOnne hinterher [...]" gewaltig auf den Kopf gestellt:D Wir dichten ihn stattdessen zu "Heeee, ab in den Noooorden [...]" um ;) Zurück zu Arrowtown: Auch hier kann man nicht von einer Stadt sprechen, viel mehr ist es ein kleines...Dörfchen, sehr niedlich und mit viel Historik, aber ebenfalls ein Touristentreffpunkt. (Es ist schon komisch, dass ich mich ständig über Touristen beschwere, wo ich doch selber einer bin, oder?) Was uns aber dann viel eher interessiert als das Städtchen ist der Fluss, der dort herfließt und an einer Stelle wohl den Machern von "Herr der Ringe" als Location diente. Doch auch wenn der Fluss ganz nett war und das Wasser sehr klar, finden wir die Stelle nicht wirklich und ich kann ihm auch nicht wirklich etwas...Magisches abgewinnen.

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Was mich aber sehr froh stimmt, ist ein kleiner Stein, der auf dem Boden aufblitzte und in dem ich bei genauerem Hinsehen im Inneren Kristall entdecken kann. Dass man einfach mal einen Kristall findet, beeindruckt mich schon und zeigt mir erneut, dass die kleinen Dinge Großes auslösen können.

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Doch es kommt noch besser - eine weitere Erkenntnis des Tages ist, dass spontane Entscheidungen eigentlich immer über Geplantem stehen sollten. In unserem Fall bedeutet das, dass wir nicht weiter nach Wanaka fahren, sondern einen Campground anfahren, der sich als etwas ganz Besonderes entpuppt. Zunächst bin ich ein wenig grummelig, dass wir nicht einfach weiter fahren - "was kann an einem Campingplatz schon besonders sein? Da baut man sein Zelt auf, schläft ein und wacht wieder auf, aber das war's dann auch". Das hatte ich in den letzten Nächten so erlebt. Doch ich bin dankbar, dass mich Anne und Lea überzeugen können, wenigstens mal zu "gucken" und wenn es blöd ist, "können wir ja immer noch weiterfahren". Als wir an 935872958 Weinguts (was zur Hölle ist die Mehrzahl von "Weingut"????) vorbeigefahren und - wie Campermate befiehlt - eine recht...abenteuerliche Straße hinuntergefahren sind, bin ich unfassbar erstaunt und in mir stellt sich eine tiefe Glückseligkeit ein.

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Der Campground ist an dem schönsten Fluss gelegen, den ich bisher in Neuseeland (und vermutlich in meinem ganzen Leben) jemals gesehen habe... Während die Sonne noch hoch am Himmel steht, genieße ich auf den Felsen sitzend die türkisblaue Strömung und frage mich, wie eine solch pure Schönheit zustande kommen kann.

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Bisher hatte ich mir noch nicht wirklich vorstellen können, Wasser zu erleben, das auf Fotos immer so unfassbar wundervoll aussah...Und nun sitze ich hier, kann das Wasser ansehen, berühren...ich könnte sogar darin schwimmen gehen. In diesem Moment komme ich nach den letzten Tagen des vielen Durch-die-Gegend-Reisens zum ersten Mal richtig zur Ruhe und kann still genießen. Atme frische Luft. Tanke Kraft. Als es dann doch langsam dämmert, wird schließlich noch etwas gekocht - Nudeln mit Sauce.

Aber besser als nichts und während ich noch am Fluss saß, hatten Lea und Anne schon Kontakt zu zwei anderen Deutschen geknüpft, mit denen wir uns dann noch bis in die Dunkelheit unterhalten. Irgendwann siegt dann aber doch die Müdigkeit und es heißt: Zeit für's Zelt (das sogar ausnahmsweise mal im Hellen aufgebaut wurde!!!) und GUTE NACHT! :)


 
 
 

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