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South Island Part III

  • Writer: steffigeisler
    steffigeisler
  • Jan 10, 2015
  • 4 min read

Es kommt nicht immer darauf an, irgendwo anzukommen, in diesem Fall ist auch der Weg mal das Ziel. Tag Nummer 3 auf unserer Südinseltour war geprägt von großartigen Zwischenstopps, die von wunderschönen Städten und Gebäuden bis hin zu einzigartigen Naturerlebnissen reichten. Naturerlebnis Teil 1: das Aufstehen. Ich erwache als erste von uns, draußen ist es noch recht kühö, doch ich will mir den Moment der Ruhe nicht nehmen lassen und nehme barfuß die Herausforderung des Schotterwegs bis zum Strand an, wo mich kein Sand, sondern Kiesel erwarten. Meine Füße sind das nicht gewohnt, deshalb entscheide ich mich, nicht mehr all zu weit zu laufen. Das ist aber auch gar nicht notwendig - einen schönen Platz zum Niederlassen finde ich recht schnell. Das Meer zu beobachten, in den Himmel zu schauen, sanfte Farben zu erblicken und dabei Ben Howard und Hozier zu lauschen hat etwas von reiner Epik. Ich fühle mich so leer und gleichzeitig so vollgesogen von Glück und mit jedem Atemzug strömt erneut Zufriedenheit in meine Lunge, die sich in meinem ganzen Körper verteilt. Zu schnell werde ich dann aber von der doch noch sehr frischen Luft aus meinem Traum-feeling gerissen und bestreite den Weg zurück zum Zelt. Die anderen erwachen langsam. Und dann heißt es: Wir brauchen eine DUSCHE! Man brachte uns am Abend zuvor auf die Idee, doch im Schwimmbad ganz in der Nähe zu duschen. Fünf Dollar waren es uns dann wert, ein paar Bahnen zu schwimmen und anschließend eine heiße Dusche in sehr hygienischen Anlagen genießen zu können. Verbotenerweise haben wir sogar einmal die Rutsche benutzt. Ups. Frisch geht's dann zurück zum Auto - unser Tagesziel ist Dunedin; immer schön weiter in den Süden (und ins schlechte Wetter hinein ;-)), aber zunächst warten noch einige Stationen auf uns - mal zufällig entdeckt und mal nicht so ganz. Aber auch hier ist die Camper-App SO hilfreich!! Erste Station: Das historische Örtchen (eigentlich eher Städtchen) Oamaru.

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Die Kirche, die sofort ins Auge springt, sieht von außen schön aus, ist aber leider abgeschlossen... Aber eine kleine Kunstgallerie ist geöffnet und die Dame an der Rezeption gibt uns doch direkt auch ein paar Tipps, die auf unserer Weiterreise wohl noch Gebrauch finden können - kostenlos dazu gibt's eine kleine, selbst gezeichnete Karte mit einer "Scenic Route", die wir wählen sollen, wenn wir den Südosten durchqueren. "Das dauert zwar etwas länger als der Highway", aber das ist ja auch egal - wir wollen ja schließlich was Schönes sehen!

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Nach einem Cappuccino, der uns noch kurz vor Ladenschluss zubereitet wird, geht's dann weiter.

Und zwar: Seeeeehundeeeee guckeeeeen!!! Tatsächlich liegen sie da am Strand. Einfach so. Vorher hatte ich Seehunde immer nur im Zoo gesehen, doch diese Tiere in freier Wildbahn zu erleben, hat sich dann schon sehr besonders angefühlt.

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Trotzdem ist die Enttäuschung zunächst schon in meinem Körper zu spüren, als uns die Entdeckung von "yellow-eyed-penguins" verwehrt bleibt - gerade mir als Pinguin-Liebhaber. In diesem Moment sind wir einfach zur falschen Zeit am richtigen Ort, wir sind zu früh, die süßen Tierchen kommen erst später von ihren "Ausflügen" zurück. Nach diesem Erlebnis geht's dann aber direkt weiter zum nächsten Touri-Stopp, der ein oftmals Bilder für Postkarten bereitstellt.

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Hierbei handelt es sich um die sogenannten "Moeraki Boulders". Prinzipiell sind das einfach nur ein paar große Steine, die am Strand herumliegen. Aber sie sind in dem Sinne etwas Besonderes als dass sie sehr glatt, rund und groß geformt sind. Und zwar nicht von Menschen - sondern von Mutter Natur, was man bei einem ersten Anblick wohl nicht vermuten würde... Sie sind ein kleines Stück Perfektion - und ein Beweis dafür, dass die Natur keine Fehler macht. Und Makelloses erschafft. Das Wetter ist eher suboptimal; Regen, Wind und Kälte schütteln uns kräftig durch, doch komischerweise macht uns das auf unserer Entdeckungstour nichts aus. Hier bestätigt sich erneut auch die Weisheit: "Es gibt kein falsches Wetter, es gibt nur falsche Kleidung"! Ein weiterer sich zu lohnen scheinender Zwischenstopp ist der "Shag Point". Auch dort sehen wir wieder einige Seehunde, eine Menge Vögel und Natur, die unbeschreiblich ist.

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Es gibt diese Momente, da möchte man (trotz schlechten Wetters) nur da stehen und staunen. Und immer wieder nach Antworten auf die Frage, wie und warum solch ein Anblick zustande kommt, finden. Leider bleibt es dann doch immer nur beim Suchen, denn diese Natur kann man nicht erklären. Man kann sie nur mit den AUgen aufsaugen und tief in der Bildergalerie des Herzens aufbewahren. Nach unserem Stopp an diesem Ort, den wir übrigens mit lautem Lachen verließen, nachdem wir herausgefunden hatten, was "Shag" eigentlich bedeutete, machen wir uns dann Richtung Endziel auf: Dunedin. Doch anstatt eines Campingplatzes mit Zelt-Aufbau-Erlaubnis finden wir dort bloß einen auf, an dem nur Wohnwagen etc. nächtigen dürfen... Aber auch hier führt uns wohl das Schicksal hin, denn wir treffen auf ein in Frührente gegangenes Ehepaar, das nun seit ein paar Jahren herumreist und sich dementsprechend recht gut in Neuseeland auskennt. Wir bekommen nicht nur Insidertipps sondern auch jede Menge Karten for freeeeee ;-) Nach einer Weile habe ich aber das Gefühl, dass die Guten wohl nie wieder aufhören würden zu quatschen und jeder Einzelne von uns Dreien ist gerade dabei, zu verhungern. Essen sah nämlich heute eher negativ aus - bis auf Müsli zum Frühstück, Müsliriegeln, Reiswaffeln und Obst ist bis abends um halb zehn noch nichts in unseren Mägen gelandet. Doch schließlich machen wir ns dann auf den Weg zum Campground, den man uns für diesen Abend empfahl... ...Und zwar um dann im Dunkeln festzustellen, dass an so gut wie jeder Ecke ein Schild mit "No overnight camping" zu finden ist. Wir checken also die Umgebung noch etwas ab, finden aber keinen Platz zum Campen. Es ist kalt, windig und regnerisch. Niemand hat noch genug Energie, um ernsthaft einen anderen Ort aufzusuchen, also wagen wir das Verbotene und bauen unser Zelt mit Mühe und Not auf der kleinen Rasenfläche auf, die - erkennbar an den nicht richtig ins-Gras-stechbaren-Heringen - nicht wirklich zum Zelten geeignet ist. Und könnte es nicht noch schlimmer kommen, macht unsere Gasflasche dann auch noch schlapp, als wir unseren Reis kochen wollen. Das heißt: Noch nicht einmal eine warme Mahlzeit heute. Stattdessen erneut Müsliriegel, Bananen, Bananachips und Reiswaffeln. Die Stimmung im Keller, noch immer hungrig und gereizt geht's dann nach dem Zähneputzen im Klo ohne Licht ins Zelt. Gute Nacht xD


 
 
 

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