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South Island Part II

  • Writer: steffigeisler
    steffigeisler
  • Jan 9, 2015
  • 4 min read
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Aufwachen in einem Zelt am Strand. Frische Luft? Fehlanzeige.

Also langsam versuchen, die Augen aufzubekommen und das Zelt so leise wie möglich verlassen, um keinen aufzuwecken. Die anderen schlafen nämlich noch. Was erwartet mich draußen? Sanfter Wind, aber so kühl, dass ich spüre, wie sich die Härchen auf meinen Armen langsam aufstellen. Ich fröstele, doch ich muss lächeln - meine erste Nacht auf der Südinsel Neuseelands habe ich in einem Zelt mit zwei anderen Menschen verbracht. Ich habe zwar nicht besonders gut geschlafen, aber ich FÜHLE mich gut. Die Sonne scheint und ich kann das Meer rauschen hören - was will ich mehr? In mir stellt sich eine tiefe Zufriedenheit ein. "Das Leben ist schön", denke ich. Langsam erwachen die anderen beiden Mädels - und dann heißt es: Zelt abbauen und Frühstück am Strand zubereiten. Aber schon das Frühstück wird zu einer Herausforderung: den Campingkocher ohne Bedienungsanleitung für Leas und Annes Porridge anzuwerfen ist nicht die beste Idee. Statt einer einwandfreien Verwendung lösen wir fast einen Brand am Strand aus :O Irgendetwas an der Gasflasche ist nicht dicht - und plötzlich steht der ganze Campingkocher in Flammen :D Ich bin völlig ratlos, wir alle geraten LEICHT in Panik, bis wir endlich Sand auf den Kocher werfen, um das feuer zu löschen. Funktioniert dann zum Glück auch!!! So gestaltet sich das erste Frühstück - da bleibe ich mit meinem einfachen Mix aus Müsli und Milch lieber auf der sicheren Seite (wohlgemerkt HALTBARE Milch), auch wenn's echt nur durchschnittlich schmeckt und eher eine Zwecks- als eine Genussmahlzeit ist. Nach dem ersten Schock fangen wir uns aber recht schnell wieder und haben nach dem spektakulären Frühstück schließlich auch schon einen Plan für den Tag: zunächst soll's nach Lyttelton gehen - da gibt es laut Leas Reiseführer anscheinend einen schönen Hafen - und dann später weiter Richtung Süden. Lyttelton entpuppt sich schließlich als ein von ödem Land und unfassbar schönem Wassser (eingekesselt von Land und sanften Hügeln sowie recht wenigen Häusern) umgebenen Örtchen.

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Während wir den schönen Hafen nicht als solchen entdecken können, finden wir doch etwas anderes: einen Markt mit unheimlich vielen Möglichkeiten, Saucen, Pesto und sogar Wurst zu probieren - so sind wir zur Mittagsszeit dann schon mal gut versorgt ;-)

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Doch da gibt's nicht nur foood, nein, gleichzeitig sind dort auch Trödelstände zu finden, an denen ich mich erstens noch Stunden hätte aufhalten können und zweitens am liebsten 10372908510987 Bücher, Taschen und Münzen sowie das ein oder andere Schmuckstück ergattert hätte. Aber Platz- und "Geldgeiz" führen dazu, dass es nur beim "Schauen und Staunen" bleibt. Aaaaber: der Markt findet in einer (oder der einzigen? xD) Einkaufsstraße statt, in dem auch der ein oder andere Art-Deco-Laden zu finden ist, sodass ich dann doch in einem eben dieser zugeschlagen habe - und zwar auf einem meiner Lieblingskaufgebiete: Karten. Karten mit lustigen, wahren und deepen Sprüchen und/oder Motiven. Und da habe ich dann sogar ein noch ein richtiges Schnäppchen gemacht ;-) Nach dieser Anstrengung lauschen wir dann noch der sehr angenehm rauchigen, aber dennoch weichen Stimme einer Live-Musikerin, die an ihrem Epiano zusammen mit ihrem Gittaristen mit der interessantesten und coolsten Gitarre der Welt Songs spielte, die mich in eine absolut entspannte Stimmung versetzen (trotz der UNFASSBAREN HITZE!!!!). Irgendwann kommt dann aber doch der Punkt, an dem es Zeit ist, weiter zu reisen - ein paar Kilometer wollen wir schon noch zurücklegen. Haben wir dann letztendlich auch. Aber je mehr wir Richtung Süden fahren, desto nebliger wird es. Wir erreichen den Ort, der wie "Tiramisu" klingt - TIMARU - doch so ganz zufrieden sind wir dort nicht.

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Zunächst müssen wir uns nach einem Camping-Platz Ausschau halten, und nach einigem Herumgurken (oh Gott, gibt es hier steile Straßen!!!) finden wir dann schließlich einen Ort, an dem wir nächtigen können. Doch nicht nur das - gleichzeitig treffen wir auch (oh Wunder, oh Wunder hier in Neuseeland -.-) auf weitere Deutsche: einen, der ein paar Israelis aufgegabelt hatte und ein Pärchen, das sich mal vier Monate Urlaub gönnt. Susi und Robert (oder auch: Susi und Strolch). Zwei ganz süße Mäuschen. Aber mit hilfreichen Tipps! Nun bin ich nämlich stolzer Besitzer der "Camper Mate"-App, die ziemlich viel zu bieten hat: "Things to do", öffentliche Toiletten, Duschen, Campgrounds. Danke, dass Google-Maps damit verknüpft ist!!! Und danke an denjenigen, der das Internet ins Leben gerufen hat!!! Ein netter Plausch mit den Deutschen über deren Erfahrungen (es gibt nichts Lustigeres, als einem Pärchen dabei zuzuhören, wie es seine Geschichten erzählt - das ist ungefähr so: Susi erzählt etwas und Robert funkt dazwischen mit "So war das jetzt aber nicht"...oder andersherum :D) und nebenher noch die Möglichkeit, einen unfassbar leckeren Burger zu essen, nachdem uns die Nudeln mit Ketchup in einem Holidaypark, zubereitet mit unserem flammable Campingcooker, nicht wirklich zufriedengestellt hatten, fühlt sich wie Urlaub an.

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Irgendwann wird es uns in unseren Campingstühlen (auch Teil unserer luxuriösen Ausrüstung!) aber dann (trotz warmer Jacke) doch recht kalt und das Zelt muss ja auch noch aufgebaut werden... Also sagen wir brav "Gute Nacht, Susi und Robert, es ist ja auch schon spät und dunkel...". Zu viele Geschichten und Kälte sind dann eben doch keine perfekte Kombi. Doch unser Geschick und die Arbeitsteilung beim Zelt-im-Dunkeln-Aufbauen (aufgrund meiner mangelnden Campingerfahrung bin ich erst mal nur der Taschenlampenhalter - aber diesen Job darf man auch nicht unterschätzen!!!) erleichtert uns alles und wir kuscheln uns nach dem Zähneputzen @ cold shower in unsere Schlafsäcke. Gute Nacht!


 
 
 

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