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Taupo - Spontanität siegt!

  • Writer: steffigeisler
    steffigeisler
  • Nov 21, 2014
  • 4 min read

Dieses Wochenende war sehr kurios. Eigentlich hatten wir ("wir" definiert sich aus den Wharerangibewohnern Flo, Martin, Mathis, Maria, Lea, Anne, Johnny, Felix und mir) geplant, eine ca siebenstündige Wanderung zu machen - dafür sind wir extra drei Stunden nach Taupo gefahren, haben abgemacht dass wir bei Freunden eines anderen Volunteers, der (eigentlich ist es eine "die") mit uns hier in Wharerangi lebt, übernachten können und so weiter. Doch als wir dort ankamen, konnte man schon ein leichtes Desinteresse erkennen - die Motivation zum Wandern war komischerweise nicht besonders hoch, und dies lag wahrscheinlich daran, dass das Wetter für den nächsten Tag nicht dem entsprach, was zum Wandern angebracht war. Da wir uns in ziemliche Höhen begeben hätten, hätte uns Schnee und Kälte und Nebel erwartet...Und das bedeutete auch, dass der Ausblick, den man sich natürlich wünschte, recht begrenzt wäre. Doch so richtig sprach das am Abend noch keiner aus - wir sind alle recht früh ins Bett gegangen, da unsere Wecker am nächsten Morgen schon um 5:30 klingeln würde, doch die Nacht war für einige von uns grausam (z.B. auch für mich). Wir waren in einem kleinen Häuschen mit Hochbetten einquartiert worden (was ja theoretisch super ist, immerhin hätten wir sonst in einem Hostel oder so schlafen müssen, und so konnten wir kostenlos in Taupo übernachten!) und diese Hochbetten haben bei jeder noch so kleinen Bewegung unfassbar gequietscht :D Also musste man ständig darüber nachdenken, sich nicht zu bewegen (was so gut wie unmöglich ist), um die anderen nicht zu stören und gleichzeitig musste man es ertragen, wenn sich jemand anderes bewegte und das Quietschen den Schlaf störte. Als nach und nach die Wecker dann hörbar wurden und alle bei Bewusstsein waren, schaute der ein oder andere mal aus dem Fenster und sah: Regen. Die Entscheidung war gefallen, bevor sie überhaupt ausgesprochen wurde...Wir bleiben hier! Es war schon eine seltsame Ironie; mit einem so großen Aufwand hatten wir uns nach Taupo begeben, und nun blieben wir in unseren Betten, weil das Wetter schlecht war und uns die Motivation fehlte? Nun ja, darüber war morgens um halb sechs keiner wirklich in der Lage nachzudenken, jeder war einfach nur froh, noch ein paar Stündchen und ohne jegliche Zwänge im warmen Bett bleiben zu können. Dass wir in diesem Moment die beste Entscheidung unseres Lebens trafen, war uns bis dahin noch nicht bewusst xD Als wir schließlich dann so langsam auf natürlichem Wege und ohne Wecker aufwachten, hieß es erst mal: HAPPY BIRTHDAY ANNE! Denn Anne hatte Geburtstag - und der musste (wenn auch nicht ganz so gut wie geplant) natürlich auch erst mal noch mit einem Frühstücksgeburtstagskuchen gefeiert werden. Irgendwann entschlossen wir uns dann, mal in die Stadt zu fahren (dort war ein großes Bike-Festival und teilweise waren dann auch Straßen gesperrt - überall waren Radfahrer :D) um zu einem Informationscenter zu gelangen. Und dort wurde uns ein bestimmter Platz empfohlen, der sich direkt am "Lake Taupo" (Taupo ist bekannt für seinen großen See, der ist ungefähr so groß wie Singapur!) befand. Wir sollten nicht enttäuscht werden: Nach ungefähr einer halben Stunde Fahrt gelangten wir direkt zum See und erreichten nach nur wenigen Minuten Fußmarsch durch den Busch Neuseelands einen wundervollen Platz.

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Manche trauten sich, ihre Schwimmsachen auszupacken und die Eiseskälte zu erkunden (auch Anne und Lea) und einige genossen es, einfach nur in der Sonne zu liegen (ich) :D. Das Wetter war übrigens nach unserem zweiten Erwachen in ein komplettes Gegenteil umgeschlagen: Die Sonne schien und es war recht warm draußen (auch wenn es ab und zu ein paar Regenperioden gab, hier möchte ich noch einmal auf die Wechselhaftigkeit des Wetters in Neuseeland zu sprechen kommen...). Wir verbrachten eine recht lange Zeit dort am See - die einen spielten Fußball, die anderen schwammen, manche quatschen miteinander und wiederum andere entspannten sich einfach nur, nahmen sich Zeit für sich und hörten Musik. In diesem Moment habe ich erkannt, dass man sich nicht, nur weil man sich fest etwas vorgenommen hat, auch immer alles durchziehen muss. Nur weil man etwas plant, muss das nicht heißen, dass es nicht auch noch andere Möglichkeiten geben kann, die sich in diesem Moment vielleicht mehr anbieten als das eigentlich Geplante. Man hat sich frei gefühlt - ich war frei, weil wir uns aus dem eigentlichen Muster herausgerissen haben und spontan machten, worauf wir Lust hatten.

Dieses Gefühl war unglaublich wunderbar. Nachdem wir dann genug vom See hatten (auch wenn man nicht wirklich genug davon bekommen konnte...ich zumindest nicht xD), entschieden wir schließlich, auch noch das Künstlercafé aufzusuchen, was uns im Infocenter empfohlen wurde.

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Und auch in der Zeit, die wir dort verbracht haben, habe ich mich sehr...erfüllt...gefühlt. Als wir nach unserem kleinen Kaffeeklatsch auf einer Wiese alte Sport-Spiele wie "Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser" oder "Fangen" gepielt haben, wurde ich irgendwie auch ein bisschen in meine Kindheit zurückversetzt :) Und gleichzeitig habe ich mir gedacht, mit welch wunderbaren Leuten ich hier zusammenlebe, dass wir auch Freude an solch kleinen Dingen finden. Insgesamt war das Wochenende ein ganz besonderes - und ja, Spontanität sollte sich definitiv öfter durchsetzen!

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