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Kurztrip nach Wellington!

  • Writer: steffigeisler
    steffigeisler
  • Oct 16, 2014
  • 7 min read

-->Te Papa Museum!

Nachdem Lea, ein "Mitglied" unseres "Triangles", das aus Anne, Lea und mir besteht, mitgeteilt bekam, dass ihre Days-off geändert werden müssen, weil in ihrem Haus zurzeit zu wenige Mitarbeiter sind und die Konditionen somit fehlen, haben wir beschlossen, das letzte Wochenende, an dem wir noch einmal alle gemeinsam frei haben, nochmal richtig zu genießen. Wir wollten etwas ganz Besonderes machen. Und das haben wir auch! Spontan wie wir nun mal sind und sein können, entschlossen wir uns Donnerstag Abend (es war eher SPÄT-Abend), dass wir doch Freitag morgen nach Wellington fahren könnten! Und so kam es dann auch: der Wecker klingelte um 6:30, dann ging's ab in die Dusche und schließlich in die Küche, um das, was Donnerstag Abend nicht vorbereitet werden konnte (Lea und ich hatten uns schon um Pasta gekümmert, diese ist uns aber leider misslungen, da wir ein wenig zu experimentierfreudig waren was Gewürze etc. angeht:D...und auch unsere Schokobrötchen sind nicht das geworden, was sie werden sollten, weil wir zu viel Hefe verwendet haben; aber wir arbeiten noch an unseren Kochkünsten!), herzustellen (unter anderem leckere Pancakes, Couscoussalat etc.). Um ca. 8 Uhr ging's dann endlich los - auf uns warteten vier Stunden Autofahrt, die sich aber für mich recht kurz anfühlten, da ich einen Großteil verschlafen habe xD. Ohne uns zu verfahren (!) - in Neuseeland ist es definitv einfacher, sich mit einer Karte zu orientieren, als in Deutschland, weil die Straßen einfach viel übersichtlicher sind - kamen wir dann schließlich in Neuseelands Hauptstadt an und waren natürlich erst einmal ein bisschen stolz. Schwierig wurde es dann aber, als es darum ging, einen Parkplatz zu finden, der nicht 29727394037356 Dollar kostet. Nach endlos scheinendem Rumgurken entschieden wir uns dann dafür, auf einem Parkplatz zu parken, der für 12 Stunden 12 Dollar verlangte - das erschien uns ganz akzeptabel. Als wir dann sogar von einer Frau noch 3 Stunden von ihrem Restparkticket geschenkt bekamen, fühlten wir uns wohl wie kleine Glückspilze xD. Direkt neben unserem Parkplatz befand sich das berühmte "Te Papa"-Museum; der Eintritt ist frei und man kann sich dort unfassbar viel über Neuseelands Tiere, Natur, die Maori-Kultur etc. ansehen und es gibt sogar eine Kunstgallerie. Es ist wirklich erstaunlich, dass man sich das Museum kostenlos ansehen kann, denn es ist sehr modern und die Dinge, die man dort bestaunen kann, sind wirklich sehr ansehnlich und interessant. In Deutschland würde man für diese Art von Museum wahrscheinlich 20 Euro pro Person nehmen. Man darf vor allem nicht die Größe Te Papas vergessen - wenn man sich alles ganz genau durchlesen will, braucht man wahrscheinlich einen Monat (oder mehr). Würde ich in Wellington wohnen, ginge ich wahrscheinlich öfter einfach dorthin, um mich zu entspannen, denn dort herrscht eine unglaubliche Ruhe und es gibt sehr schöne Plätze, um sich zurückzuziehen (unter anderem sind in diesem Museum Maori-Häuser aufgebaut, die man nur ohne Schuhe betreten darf und die teilweise auch als Mini-Seminarräume zu dienen scheinen). Wir haben ungefähr drei Stunden dort verbracht, und beschlossen dann, uns ein schönes Café zu suchen, um einen Cappuchino zu schlürfen. Lang suchen braucht man dafür in Wellington nicht - es gibt Straßen, wo sich Bar an Bar und Café an Café reiht, sodass man sich gar nicht entscheiden kann, wo man nun am besten hingeht. Während die Bars tagsüber ganz normal wie Restaurants Essen und Getränke servieren, verwandeln sie sich dann abends schließlich in richtige Nachtclubs - doch dazu später mehr. Nach unserem Cappuchino-Päuschen sagte uns dann ein Blick auf die Uhr, dass es Zeit ist, um ein neues Parkticket zu ziehen; immerhin lief das Parkticket der netten Dame nach knapp drei Stunden ab. Also ging's dann zurück zum Auto, und nachdem wir dann "safe" mit unserem Parkticket waren (ich setze das "safe" in Klammern, weil es letztendlich doch nicht wirklich safe war...), kam der Hunger :D.

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Zum Glück waren wir ja "well prepared" (wie man auch auf dem Bild erkennen kann) und hatten somit kein Problem, satt zu werden (notgedrungen haben wir uns dann natürlich auch die Pastagegönnt, allerdings lag der Fokus dann doch eher auf den Pancakes und dem Couscoussalat :D).Nach diesem Mahl waren wir zunächst erst mal ein wenig orientierungslos - es war zu früh, um uns auf den Weg zu den Bars zu machen, aber es war auch zu spät, um noch einmal in dieStadt zurückzukehren und dort alles weiter zu erkunden.Alsooooo half uns etwas anderes, die Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit zu überwinden: Ich hatte meine Gitarre dabei, und somit entschieden wir, dass es nun Zeit für eineAuto-Session ist!

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Türen auf und laut "Nur ein Wort" gesungen, weil das wahrscheinlich sowieso keiner versteht und Fehler dann nicht so auffielen xD Doch dann kamen wir auf die glorreiche Idee, dass wir ja die Gitarre mit auf unsere "Kneipentour" nehmen könnten, denn was ist lustiger, als auf der Straße oder in irgendwelchen Bars plötzlich anzufangen, deutsche Lieder zu singen? (Ja, wir wollten uns auf deutsche Lieder beschränken!). Und so kam es dann auch: Zunächst war die Gitarre nur ein stummer Begleiter, doch recht schnell fanden wir einen Platz, der wir gemacht für unsere Straßenmusik war - der Gitarrenkoffer lag zu unseren Füßen, wir waren glücklicherweise nicht mehr gaaaaanz nüchtern, sodass wir skeptische Blicke und (un)angebrachte Kommentare gekonnt ignorierten und schon nach kurzer Zeit entschieden wir uns, dass eine Beschränkung auf einen Song ("Nur ein Wort" konnten wir einfach am besten!) wohl das Beste wäre. Und nun fragt ihr euch sicher, ob sich wirklich jemand erbarmt hat, Geld in unseren Gitarren"koffer" zu werfen...Und ich kann euch sagen: JA! Vermutlich waren einige Menschen auch schon recht angetrunken (anders kann ich mir die positiven Reaktionen nicht erklären:D) oder hatten Probleme mit ihrem Gehör, doch trotzdem gelang es uns, letztendlich 40 (!) Dollar zu "verdienen". Mal gab einer vielleicht einen Dollar, mal kam sogar ein Fünfer angeflattert und dann kam der glorreiche Zwanziger, der unser Budget wohl sehr angehoben hat... Was wir zu diesem Zeitpunkt, in dem wir in tiefer Glückseligkeit schwebten, noch nicht wussten, war, dass wir das Geld schneller wieder loswerden würden, als uns lieb war...Denn als wir viel, viel, viel später wieder an Leas Auto ankamen, wartete ein hübsches Knöllchen auf uns...Warum? Naja, weil das Ordnungsamt keinen Parkschein hinter der Windschutzscheibe finden konnte. Was mit diesem Parkzettel geschehen ist, wissen wir bis heute nicht. Vielleicht ist er in windy-Wellington davongeflogen... Im Auto war er jedoch nicht zu finden. Doch nun zu unserem weiteren Abend: Nachdem 40 Dollar genug erschienen, entschieden wir, uns in einem Irish-Pub Live-Musik anzuhören - das war echt cool: guter, alter Rock, getanzt wurde auch, und alles war gut. Das war uns aber nicht genug - wir wollten noch mehr von den Wellington-Clubs erfahren. Letztendlich führte uns der Abend durch verschiedene Bars, überall lief andere Musik, überall waren Menschen; junge Leute, ältere Leute. Da gab es Clubs, wo man nur Jüngere fand, aber auch welche, in denen das DUrchschnittsalter nicht genau festzulegen war und es gab Clubs, wo eher die Mittvierziger richtig feiern gingen. Ich habe diesen Abend bzw. diese Nacht sehr genossen, denn das Feiern in Wellington ist anders, als in Deutschland.

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Hier geht nicht jeder mit seinem Grüppchen feiern und bleibt auch in diesem Grüppchen - nein, hier wird man freundlich begrüßt, hier kommt man ins Gespräch, auch, wenn man einfach nur die Straße entlang läuft. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind hier sehr offenherzig und irgendwie...anders als in Deutschland. Natürlich ist die Situation auch anders: Das Siegerland ist beispielsweise kein besonders aufregender Ort, an dem sich Menschen einfinden, um Sachen zu erkunden, zu besichtigen und so weiter. Vermutlich sind die Neuseeländer bereits an all die fremden Menschen aus anderen Ländern gewöhnt, denn warum sonst fragen so gut wie alle, die man auf der Straße trifft, woher man denn kommen würde. Aber trotzdem; es fühlt sich schon besonders an und es ist gut, so offen ins Gespräch zu kommen:) Vor allem hat man dadurch natürlich auch viel Englisch gesprochen (abgesehen davon, dass die Neuseeländer dann versucht haben, mit "Guten Tag" usw. zu imponieren:D).

Insgesamt war es doch eine sehr, sehr schöne und lustige Erfahrung, die hoffentlich bald noch einmal wiederholt wird!! Nun mag sich einer fragen, wo wir die Nacht verbracht haben...Die Antwort lautet: in Leas Auto! Ja, es war nicht besonders bequem und ja, sooo viel Schlaf haben wir nicht bekommen, doch eins muss ich dazu sagen: NICHTS IST UNMÖGLICH! Am nächsten Morgen haben wir dann erst einmal unseren Standort gewechselt und sind zum "Mountain Victoria Lookout" gefahren.

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Eigentlich wollten wir uns dort den Sonnenaufgang ansehen, da wir aber erst um acht Uhr morgens auf dem Parkplatz aufgewacht und erst kurz danach losgefahren sind, hatte sich das dann erledigt. Wir fühlten uns echt zerschlagen, sodass wir dann in der Nähe des Lookouts im Auto noch einmal ein paar Stündchen schliefen...Und naja, irgendwie war dann auch nicht mehr so viel mit uns los, so eine Nacht schlaucht eben doch. Wir wollten noch einmal in die Stadt, aber hatten keine Lust, erneut Parkgebühren zu bezahlen, also versuchten wir, etwas außerhalb zu parken. Nachdem wir dann aber eine halbe Stunde gelaufen waren, kamen wir auf die Idee, dass es vielleicht die falsche Richtung oder der falsche Weg sein könnte...Also fragten wir nach - und es stellte sich heraus, dass wir, um in die Stadt zu kommen, noch weitere 40 Minuten laufen müssten!!! Dazu hatte keiner mehr Motivation, geschweige denn Kondition - also: Daumen raus und darauf hoffen, dass uns jemand mit zurück zu unserem Auto bringt. Mit "Daumen raus" ist jetzt tatsächlich "Hitchhiking" gemeint - das ist in Neuseeland (wie ich glaube ich schon einmal erwähnt habe) nichts Ungewöhnliches, und man hat keine so große Angst wie in Deutschland.

Und wir hatten Glück - nach anfänglicher Erfolgslosigkeit hielt tatsächlich jemand für uns an, der auf dem Weg zur Arbeit war, und brachte uns zurück zu unserem Auto!

Ich kann nur immer wieder sagen: So gut wie alles, was ich hier unternehme, enthält abenteuerliche Elemente xD

Hitchhiking, das funktioniert, fördert natürlich auch das Vertrauen in die Menschen...Man hört auf zu denken, dass Menschen stets potentielle Kriminelle sein könnten oder irgendetwas Böses im Schilde führen...Diese Erfahrung tut sehr gut.

Nachdem wir uns dann doch entschieden hatten, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, um uns dort darüber zu freuen, dass die Parkplätze am Wochenendde kostenlos waren, konnte uns nur noch Kaffee helfen.

Ok. Er half nicht wirklich. Aber vielleicht ein bisschen.

Damit wir nicht allzu spät wieder zu Hause ankommen würden, machten wir uns um kurz nach halb vier auf den Weg nach Hause.

Die vier Stunden Autofahrt waren eine Zerreißprobe, vor allem für Lea, die die ganze Strecke gefahren ist.

Aber trotzdem: Wir sind nach so ziemlich genau vier Stunden wieder zu Hause angekommen, zwar müde und kaputt, aber dennoch zufrieden, denn ein solcher Kurztrip ist schon etwas Besonderes! :)


 
 
 

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